Traditionelle Urinuntersuchung und Überschichtungsmethode

Die Möglichkeit den Urin zu diagnostischen Zwecken zu nutzen, hat in allen Medizinsystemen eine lange Tradition. Die klassiche Harnschau, die ohne chemische  Zusätze arbeitet und sich ausschließlich an den sogenannten Zeichen des Harns wie Farbe, Geruch, Dichte, Ausfällungen, Viskosität, Bläschenbildung, etc. orientiert, ist fast schon ein kleines Lehrgebäude.

Bei der Überschichtungsmethode wird der Morgenurin (da konzentrierter) mit Salpetersäure vermengt. Die Überschichtungsreaktion beruht auf einer Grenzflächen-Farbreaktion zwischen Urininhaltsstoffen mit einem Salpetersäuregemisch, das verschiedenfarbige Ringe erzeugt.

Die Farben können sehr verschieden ausfallen und geben Hinweise über Stoffwechselprozesse und Organschwächen.

Das diagnostische Spektrum, das diese Methode bietet, ist sehr breit. Hinweise auf Dysbakterien, Pilzbefall im Darm, Lebererkrankungen sowie Nierenfunktionsstörungen lassen sich hierbei feststellen.

Der große Vorteil der Unterschichtungsreaktion liegt vor allem darin, dass beginnende Stoffwechselentgleisungen und funktionelle Störungen frühzeitig erkannt werden können.

Selbstverständliche gehört zu einer Urinuntersuchung auch immer ein Urinstick, welcher unter anderem den Säure-Basenhaushalt aufzeigt und Hinweise auf einer Entzündung geben kann.

Dieses Verfahren ist im Vergleich zu den Ergebnissen der Urinteststreifen sehr viel differenzierter und damit auch aussagefähiger.